Tabubruch Inkontinenz

21. 09. 2017
MVZ

Serie, Schwerpunkt Stressinkontinenz

Tabubruch– Reden wir über Inkontinenz

Wenn die Blase zum Problemfall wird, wenn es zum unwillkürlichen Urinverlust kommt, sprechen wir über Inkontinenz. Die Folgen sind Nässe, unangenehmer Geruch, Entzündungen, Folgeinfektionen,  ständige Unsicherheit, soziale  Ausgrenzung. Das  Problem ist allgegenwärtig,  man schweigt trotzdem über  das Thema Inkontinenz anzusprechen  ist für die meisten ein  Tabu. Wir müssen dieses Tabu  brechen! Sie müssen darüber  reden, mit ihrer Familie, mit  ihren Freundinnen, vor allem  aber mit Ihren Frauenärzten!

Es kursieren viele Irrtümer!

Einige grundsätzliche Irrtümer  möchten wir gleich am  Anfang korrigieren:  „Bei Erkältung, Husten oder  Niesen Wasser zu verlieren,  insbesondere im Alter, sei  normal.“  Nun, normal ist das, was man  als solches akzeptiert. Es ist  wirklich keine Krankheit, sondern  ein Zustand, der entweder  stört, und dann sollte er  behoben werden, oder nicht  stört, und dann besteht auch  kein Handlungsbedarf.    

„Frauen bekommen durch  die Gebärmutterentfernung  Senkung und Inkontinenz.“  Das stimmt nicht. Sowohl die  Daten wissenschaftlicher  Auswertungen  als auch die Praxiserfahrung  spricht dagegen.  Frauen bekommen bei erhaltener  Gebärmutter genauso  häufig Senkung und Blasenschwäche  wie nach einer solchen  Operation.   „Wenn man einmal wegen  Inkontinenz oder Senkung  operiert worden ist, kann  man nichts mehr machen.“  Auch das ist nicht wahr. Gerade  die häufigen Misserfolge  früherer  Operationstechniken  führten zur rasanten Entwicklung  auf dem Gebiet der  Inkontinenzchirurgie.  Die Ergebnisse  sind auch nach vorausgegangener  Operation sehr  gut.  Die Inkontinenzoperation  ist ein großer Eingriff , auch  die Gebärmutter muss raus.“     

Auch das stimmt nicht, 2/3 unserer  Patientinnen haben einfache  Inkontinenzursachen,  die mit einem minimalinvasiven  Eingriff (15 Minuten  Operationszeit, ohne Krankenhausaufenthalt)  behoben werden können.

Die Behandlung  ist oft ganz einfach

Bei den zahlreichen  Inkontinenzursachen  ist es selbstverständlich,  dass nur eine fundierte,  ausführliche  Diagnostik  zur adäquaten Behandlung  führen kann. Entscheidend  sind die Vorgeschichte und die  gynäkologische Untersuchung  durch den operativ versierten  Frauenarzt. Wenn noch  Unklarheit herrscht, können  weitere Untersuchungen wie  Ultraschalluntersuchung, sog.  urodynamische Blasenmessung  oder Blasenspiegelung  erforderlich werden. Nach  entsprechender Diagnostik  erfolgt die Therapieplanung,  wobei sämtliche anatomischen  und funktionellen Gegebenheiten,  Vorbehandlungen und  nicht zuletzt die Wünsche der  Patientinnen berücksichtigt  werden müssen.  Verschiedene  medikamentöse  und operative  Behandlungen, sowie deren  Kombinationen kommen in  Frage.  Die moderne Inkontinenzchirurge  verwendet heute  verschidene Bänder und Netze  zur Stabilisierung und Verstärkung  des eigenen Gewebes.  Unsere Praxis behandeln Inkontinenzbeschwerden  schwerpunktmäßig  und bieten all diese Methoden  an.

Keine Patientin ist zu alt oder  zu krank, um keine Verbesserung  ihres Zustandes erreichen  zu können 

Die heutigen modernen und  schonenden, sog. minimalinvasiven  Operations- und Betäubungsmethoden  erlauben auch bei sehr alten, mit verschiedenen  Krankheiten vorbelasteten  Patientinnen eine  Verbesserung des Zustandes.

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