Hormone in den Wechseljahren

21. 09. 2017
MVZ

– pro und kontra -Missverständnisse, Ängste, Vor- und Nachteile

Durchschnittlich mit 50 Jahren stellen die Eierstöcke ihre zyklische Hormonproduktion ein und mit mehr oder weniger Hormonentzugserscheinungen beginnen die Wechseljahre. Die begleitenden Beschwerden treten zum Teil durch den Hormonentzug auf, sie sind meistens heftig und lassen nach individuell langer Zeitnach. Die Folgen des dauerhaften Hormonmangels sind subjektiv, weniger bemerkbar, sie schreiten allerdings langsam voran. Die Entzugserscheinungen äußern sich meistens in Hitzewallungen, Reizbarkeit, Leistungsknick, Libidominderung, Schlafstörungen, depressiven Verstimmungen, Blutdruckproblemen, usw., in unterschiedlichem Maße und beeinflussen stark die Lebensqualität. Die Langzeitfolgen erlebt man weniger dramatisch, sie sind aber nicht weniger bedeutsam: Beschleunigung gewisser Alterungsprozesse, Verminderung der Knochenmasse (in schweren Fällen Osteoporose), Veränderung der Fettverteilung, mit Änderung der Körperkonturen, meistens auch Gewichtszunahme. Hautalterung,Rückbildung der Geschlechtsorgane, besonders betroffen sind die Schleimhäute des Urogenitalsystems, mit den Folgen, wie Scheidentrockenheit, Reizblase, Inkontinenzprobleme, Brennen, Jucken im Genitalbereich. Auf die Minderung der kognitiven Funktion (Demenz), auf die Häufigkeit der Alzheimer-Krankheit und auf das Auftreten von Darmkrebs hat der Östrogenmangel ebenso einen ungünstigen Effekt.

Unsere Empfehlung für die Hormonanwendung: Soviel wie nötig, so wenig, wie möglich.

Jede Frau braucht eine andere Hormonmenge, um eine Zufriedenheit zu erreichen. Man sollte sich an das nötige Minimum „herantasten“.  

Bei bestehenden Risiken hormonfreie Alternativen wählen.

Nur ein Zusammenspiel: der gut informierten Patientin und des erfahrenen Arztes kann das gewünschte Ergebnis erreichen. Nur wenn die Vor- und Nachteile bekannt sind und gegenseitig abgewogen werden, kann man die richtige Entscheidung treffen. Dabei sollte man sich nicht auf Medienberichte, Laienerzählungen oder unqualifizierte Meinungen verlassen, kein schlechtes Gewissen haben und man sollte zu seiner gut überlegten Entscheidung stehen.

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